Manfred Stolpe

Manfred Stolpe war Jurist und Kirchenpolitiker. Er wurde 1937 in Stettin geboren und starb 2019 in Potsdam.

Nach dem Abitur 1955 studierte er von 1955 bis 1959 Jura in Jena. Bereits 1959 schlug er eine kirchliche Verwaltungslaufbahn ein. Er war unter anderem von 1962 bis 1969 Leiter der Geschäftsstelle der Konferenz der Evangelischen Kirchenleitung in der DDR. Außerdem war er 1969 an der Gründung des Bundes der evangelischen Kirchen in der DDR (BEK) beteiligt. 1976 wurde er Mitarbeiter der Menschenrechtskommission des Weltkirchenrates. Nach der Wiedervereinigung wurde er Politiker für die Sozialdemokratische Partei SPD. 1990 bis 2002 war Manfred Stolpe Ministerpräsident von Brandenburg.

Er sah seine Rolle als ranghoher Vertreter der evangelischen Kirchen in der DDR darin, Kontakt mit verschiedenen staatlichen Stellen, auch mit der Staatssicherheit, herzustellen und mit diesen zu reden. Dabei sollte es darum gehen, zu überlegen, was die Kirche für die Menschen in der DDR tun kann. Außerdem wurden bei den Gesprächen auch organisatorische Fragen und noch Vieles mehr geklärt. Aufgrund dieser Kontakte machte man ihm nach 1990 den Vorwurf, er sei informeller Mitarbeiter (IM) des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) gewesen. Er selbst stritt seine Zusammenarbeit mit der Stasi ab.

Quellen: https://www.politische-bildung-brandenburg.de/themen/neuanfang-brandenburg/interviews-mit-den-protagonisten/manfred-stolpe ; https://www.politische-bildung-brandenburg.de/dr-manfred-stolpe ; http://www.stasiopfer.com/stolpe.html

Weitere Infos: https://www.deutschlandfunk.de/ein-mann-der-kirche-100.html


» Glossar zur Thematik "Christlich-Sein in der DDR"