militärische Erziehung

Ab dem Schuljahr 1978/79 wurde in der DDR der Wehrunterricht Pflichtfach für die 9. und 10. Klasse. Im theoretischen Teil, der in der Schule stattfand, wurde militärisches Grundwissen vermittelt. Zusätzlich mussten die Jungen noch ein zweiwöchiges Wehrlager absolvieren. Dort lernten sie u. a. den Umgang mit Waffen im freien Gelände.

Es war der Versuch der SED, schon die Jugendlichen zu militarisieren, das heißt, sie auf einen späteren Einsatz als Soldaten vorzubereiten. Die Teilnahme am Wehrlager war keine Pflicht, aber eine Verweigerung wurde nicht gut aufgenommen. Die Eltern der Kinder, die nicht teilnehmen wollten, galten als politisch unzuverlässig und wurden daraufhin von der Stasi überwacht. Wer nicht teilnehmen konnte (medizinische Gründe) oder wollte, musste die Ausbildung zur Zivilverteidigung zusammen mit den Mädchen absolvieren. Dort wurden Erste Hilfe und Maßnahmen zur Evakuierung (Räumung eines Gebietes von Menschen) gelehrt.

Bei den vielen Eltern kam der Wehrkundeunterricht nicht gut an. Auch die christlichen Kirchen legten Protest dagegen ein.

Quelle: https://www.zeitklicks.de/zeitstrahl/1978/wehrkundeunterricht-wird-in-der-ddr-pflichtfach

Weitere Infos: https://geschichte-wissen.de/blog/zeitzeugenbericht-die-vormilitaerische-ausbildung-in-der-ddr/


» Glossar zur Thematik "Christlich-Sein in der DDR"