Otto Dibelius war ein deutscher
Bischof, der von 1880 bis 1967 in Berlin gelebt hat.
Bereits 1918 wurde er
Geschäftsführer der evangelischen Kirche in Preußen. Otto Dibelius war
antidemokratisch und befürwortete 1933 den Wahlsieg der NSDAP. Als führender
evangelischer Geistlicher hielt er am sogenannten Tag von Potsdam am 21. März
1933 die Festrede auf den neuen Reichstag in der Potsdamer Nikolaikiche.
Dennoch entließ ihn das NS-System im Juni 1933, um sein Amt mit einem
NS-getreuen Theologen zu besetzen. Dibelius wurde in den vorzeitigen Ruhestand
versetzt und erhielt Schreib- und Predigtverbot. 1934 schloss er sich der
Bekennenden Kirche an. Das war eine Oppositionsbewegung evangelischer Christen
gegen die Gleichschaltung der Kirche mit dem Nationalsozialismus. In den
Kriegsjahren veränderten Augenzeugenberichte über die Morde an Juden und
Jüdinnen in den Kriegsgebieten im Osten seine bis dahin antijüdische
Einstellung. Einige Jahre zuvor hatte er sich noch als Antisemit bezeichnet.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges
wurde Otto Dibelius 1945 Bischof der Berlin-Brandenburgischen Kirche. Eines
seiner wichtigsten Themen war die Militärvorsorge in der neugegründeten
Bundeswehr der Bundesrepublik. Die DDR-Regierung hingegen lehnte es ein
Abkommen zur Militärvorsorge in ihrer Nationalen Volksarmee (NVA) ab. Otto
Dibelius war strikt antikommunistisch. 1951 schrieb er sogar an Stalin und
protestierte gegen die SED-Gewaltherrschaft.
Ab 1957 verweigerte man ihm die
Einreise in die DDR. Nach dem Mauerbau 1961 durfte er auch nicht mehr nach
Ostberlin einreisen.