Bausoldat

Ein Bausoldat, oder auch Spatensoldat, war ein Angehöriger der Nationalen Volksarmee der DDR, der den Dienst an der Waffe verweigerte.

Bis 1964 war dies allerdings nicht möglich. Es drohten Haftstrafen. Da viele, vor allem religiöse Soldaten, nicht in den bewaffneten Kriegsdienst wollten, verlangte die Kirche eine Alternative. Der Dienstgrad des „Bausoldaten“ wurde geschaffen. Zu erkennen war er am Bild eines Spatens auf der Schulter. Den Antrag, ein Bausoldat zu werden, konnte jeder stellen. Religiöse Gründe wurden dabei anerkannt. Wenn man aber keine Waffe tragen wollte, weil das mit dem eigenen Gewissen nicht zu vereinbaren war, wurde das nicht immer anerkannt. Eingesetzt wurde man als Bausoldat in erster Linie im Bauwesen, aber auch in anderen Bereichen (Gärtner, Krankenpfleger etc.).

Wer Bausoldat wurde, musste aber mit Nachteilen rechnen. Man durfte zum Beispiel nicht studieren. Allgemein wurde oft die Ausbildung oder Karriere behindert. Deshalb entschieden sich nur Wenige für diesen Weg.

Erst 1990, nach dem Ende der DDR, wurde dann der Zivildienst eingeführt, für Wehrdienstpflichtige, die keine Waffe tragen wollten. 2011 wurde dann die Wehrdienstpflicht ausgesetzt.

Quellen: https://www.jugendopposition.de/lexikon/sachbegriffe/148291/bausoldaten , https://www.zeitklicks.de/zeitstrahl/1964/wehrdienst-ohne-waffe-bausoldat

weitere Informationen: https://de.wikipedia.org/wiki/Bausoldat , https://www.friedenskooperative.de/friedensforum/artikel/bausoldaten-kriegsdienstverweigerung-ddr


» Glossar zur Thematik "Christlich-Sein in der DDR"