Die Jugendweihe war in der DDR eine
staatliche Zeremonie, mit der die Jugendlichen in den Kreis der Erwachsenen
aufgenommen werden sollten. Das kirchliche Gegenstück dazu ist die
Konfirmation. Sowohl Jugendweihe als auch Konfirmation fanden im Alter von 14
Jahren statt. In der DDR wurde die Jugendweihe erstmals 1954 durchgeführt.
Dafür mussten die Jugendlichen ein Jahr lang sogenannte Jugendstunden besuchen.
Diese wurden meistens in den Schulen durchgeführt. Sie erhielten Unterricht im
Sinne der SED-Ideologie, hörten Vorträgen zu und besuchten Museen oder
Betriebe. Bei der feierlichen Zeremonie mussten sich die Jugendlichen zum
sozialistischen Staat bekennen. Wer nicht an der Jugendweihe teilnahm, musste
mit vielen Nachteilen in der Schule und der Ausbildung rechnen. Ein Studium,
zum Beispiel, war dann oft nicht möglich.