Glossar zur Thematik "Christlich-Sein in der DDR"
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Einheitsliste (Wahlen allg.)Alle vier Jahre (ab 1972 alle fünf Jahre) fanden in der DDR die Wahlen zum Parlament, das Volkskammer genannt wurde, statt. In der Volkskammer waren so genannte Fraktionen vertreten. Das waren sowohl Parteien, als auch Massenorganisationen. Diese Fraktionen bildeten einen Block mit der SED. Alle standen auf der Einheitsliste, über die abgestimmt werden konnte. Es gab also keine Opposition zur herrschenden Partei. Bei der Wahl konnte man nur über Ja oder Nein für die gesamte Liste ankreuzen oder einzelne Kandidaten streichen. Laut der Verfassung der DDR waren die Wahlen frei und geheim. Das stimmte so aber nicht. Es stand schon von Anfang an fest, dass die SED an der Macht bleibt. Die Menschen konnten nicht frei entscheiden, wen sie wählen wollten oder wer sich zur Wahl stellen sollte. Die Wahlen waren auch nicht geheim, denn es wurde negativ registriert, wenn man eine Wahlkabine nutzte. Eigentlich wurde erwartet, dass man sich seiner Stimme enthält und den Zettel einfach nur faltet und in die Wahlurne gibt. Quelle: https://www.zeitklicks.de/ddr/das-system/das-politische-system/wahlen-in-der-ddr/ Weitere Informationen: https://www.hdg.de/lemo/bestand/objekt/plakat-stimmzettel-mecklenburg-deutscher-volkskongress.html | |
Erweiterte Oberschule (EOS)In der EOS konnte man das Abitur machen oder die dreijährige „Berufsausbildung mit Abitur“. Dann hatte man am Ende neben dem Abitur auch einen Facharbeiterabschluss. Wer sich für die EOS bewerben wollte, musste in der vorhergehenden Schule, der POS (Polytechnische Oberschule), einen Abschluss von 1,7 oder besser haben. Doch es war nicht leicht, einen der wenigen Plätze zu bekommen. Bevorzugt wurden diejenigen, die bei der FDJ und in Pionierorganisationen aktiv waren. Auch die Jugendweihe war eine Voraussetzung. Von Vorteil war auch, wenn man als Berufswunsch Lehrer oder Offizier angab, oder sich sogar für einen dreijährigen Wehrdienst verpflichtete. Vom Besuch der EOS ausgeschlossen waren meist überzeugte Christen, Pazifisten und Kinder, deren Eltern als unangepasst aufgefallen waren, einen Ausreiseantrag aus der DDR gestellt hatten oder der Opposition angehörten. Quellen: https://www.wendewundergeschichte.de/Schule/Erweiterte-Oberschule/ , https://de.wikipedia.org/wiki/Erweiterte_Oberschule weitere Infos: https://www.jugendopposition.de/lexikon/sachbegriffe/148537/erweiterte-oberschule-eos
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Evangelische Frauenhilfe
Evangelische Frauenhilfe Die Evangelische Frauenhilfe war der Frauenverband innerhalb der Evangelischen Kirchen Deutschland und wurde bereits 1899 gegründet. 1949 wurde er in Ost und West geteilt und erst 1992 wieder zusammengeführt. Trotz der Trennung arbeiteten die Verbände in der DDR und der BRD eng zusammen. Es fanden auch gemeinsame Tagungen und Konferenzen statt. Der Verband bot den Frauen die Möglichkeit, sich im Rahmen der Kirche zusammenzufinden und zu engagieren. Er war auch ein Netzwerk für alle großen und kleinen evangelischen Frauengruppen, die es in der DDR gab. In diesen Frauengruppen beschäftigte man sich mit der Bibel, aber auch mit aktuellen Themen. Von der Zentrale der Evangelischen Frauenhilfe wurden viermal im Jahr so genannte Arbeitshilfen für die Frauenarbeit in den Gemeinden herausgegeben. Außerdem wurden die Frauen aus dem ganzen Land regelmäßig zu Fortbildungen eingeladen. Quellen: https://www.digitales-deutsches-frauenarchiv.de/akteurinnen/evangelische-frauenhilfe-deutschland-efhid , https://de.wikipedia.org/wiki/Evangelische_Frauenhilfe_in_Deutschland | |
Evangelische Kirchenleitungen in der DDRDa die evangelischen Kirchen in der DDR nicht mehr dem gesamtdeutschen Kirchenbund der Evangelischen Kirchen in Deutschland (EKD) angehören durften, wurde 1969 der Bund der Evangelischen Kirchen in der DDR (BEK oder kurz Bund) gegründet. Das war ein Zusammenschluss der 8 evangelischen Landeskirchen. 1970 kam noch die Herrnhuter Brüdergemeinde dazu. Die Kirchen blieben rechtlich selbständig. Geleitet wurde der Bund von der Bundessynode. Das ist ein kirchliches Parlament. Außerdem fanden regelmäßig Konferenzen der Kirchenleitungen statt, an denen Mitglieder der einzelnen Landeskirchen teilnahmen. Quellen: https://www.jugendopposition.de/lexikon/sachbegriffe/148366/bund-der-evangelischen-kirchen-in-der-ddr , https://de.wikipedia.org/wiki/Bund_der_Evangelischen_Kirchen_in_der_DDR | |
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